Passbehinderung

Aus Football-Regeln-Wiki
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Passbehinderung durch die Offense

{{{Foul}}}

Abkürzung OPB
Strafe 15 Meter
Enforcement Spot Previous Spot
Regel 7-3-8/9

Damit es ein Foul für eine Offense Passbehinderung (OPB) geben kann müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden.

  1. Legaler Vorwärtspass
  2. Pass muss die neutrale Zone überqueren
  3. Kontakt, der einen Gegner daran hindern könnte den Pass zu erreichen.
  4. Kontakt muss sich jenseits der neutralen Zone ereignen.

Eine OPB kann vor dem Pass und auch während dem Pass begangen werden. Vor dem Pass sind das Aktionen wie ein sogenanntes "Pick Play", bei dem ein Passempfänger seine Route so läuft, dass er den Gegner eines Mitspielers blockt und dieser somit frei ist. Oder es ist ein Block, welcher jenseits der neutralen Zone und vor dem Pass stattfindet. Der Offense-Spieler weiß genau, ob ein Lauf oder Pass gespielt wird. Wenn er also jenseits der neutralen Zone einen Block setzt, signalsiert er der Defense, dass ein Lauf kommt. Dadurch könnte die Verteidiger seine Zone aufgeben und nach vorne kommen, während sich hinter ihm ein Gegner frei läuft.

Nachdem solche Aktionen erst mit dem geworfenen Pass zum Foul werden, kommt die Flagge dafür relativ spät. Das ist jedoch der korrekte Ablauf. Manchmal ist Aktion nicht an dem Ort wo der Pass hingeworfen wird. Dementsprechend macht die Fangbarkeit des Passes keinen Unterschied. Jedoch müssen die Schiedsrichter darauf achten, ob der Downfield-Block wirklich einen Einfluss auf den Spielzug hatte.

Wenn der Pass in der Luft ist, wird es wichtig ob der Pass fangbar ist oder nicht. Jetzt geht es um Aktionen, die in dem Bereich sind, wo der Ball hingeworfen wird. Klassische OPB ist hier der Receiver, der den Gegner wegschubst/wegdrückt um mehr Platz zu haben. Der Receiver ist verpflichtet dem Gegner auszuweichen.

Die Strafe für eine OPB beträgt 15 Meter vom Previous Spot.

Kategorien für OPB

Diese Auflistung ist nicht abschließend.

  • Push Off
Durch wegdrücken oder wegdrängen verschafft sich der Passempfänger mehr Platz um den Pass zu erreichen.
  • Driving Through
Einen Verteidiger wegschieben, der eine Position auf dem Feld eingenommen hat.
  • Downfield Block
Ein Passempfänger blockt downfield und lässt die Defense dadurch einen Lauf vermuten
  • Pick
Ein Passempfänger läuft seine Route so, dass es zum Kontakt mit einem Gegner kommt, der gerade versucht einen anderen Receiver zu decken.

Es ist keine OPB wenn:

  • Ein Downfield-Block ist keine OPB wenn der Passwerfer den legal wegwirft und der Ball im Aus oder nahe der Seitenlinie landet.
  • Bei überworfenen Screen-Pässen, welche die neutrale Zone bis zu drei Meter überqueren und die Linemen Downfield blocken. Dies gilt jedoch nicht, wenn durch den Block ein Spieler den Pass nicht erreichen kann.
  • Bei einem Pick Play wird der Receiver durch einen Gegner in den Kontakt geblockt oder der Kontakt erfolgt maximal bis ein Meter jenseits der neutralen Zone.
  • Wenn ein unberechtigter Team A-Spieler sofort nach dem Snap angreift und einen Gegner an einem Punkt berührt, der nicht weiter als einen Meter jenseits der neutralen Zone liegt und den Kontakt nicht weiter als drei Meter jenseits der neutralen Zone fortsetzt.
  • Wenn zwei oder berechtigte Spieler versuchen den Pass zu erreichen und es dazu zum Kontakt kommt.

Passbehinderung durch die Defense

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Abkürzung DPB
Strafe max. 15 Meter
Enforcement Spot Previous Spot
Regel 7-3-8/9
Besonderheit Ausnahme zur Distanzhalbierung bei DPB. DPB bei Previous Spot zwischen Bs 17 und Bs 2 und Foul innerhalb Bs 2.

Wie für die OPB müssen auch die der Defense (DPB) mehrere Voraussetzungen vorliegen.

  1. Legaler Vorwärtspass
  2. Pass muss die neutrale Zone überqueren
  3. Ball muss unberührt sein
  4. Kontakt, der einen Gegner daran hindern könnte den Pass zu erreichen.
  5. Kontakt muss sich jenseits der neutralen Zone ereignen.
  6. Pass muss fangbar sein

Die Strafe für eine DPB beträgt 15 Meter vom Previous Spot, wenn das Foul mehr als 15 Meter jenseits der neutralen Zone stattgefunden hat. Ansonsten erhält die Offense einen neuen ersten Versuch am Punkt des Fouls.

Die DPB ist eine Ausnahme zur Distanzhalbierung zur Endzone. Beispiel: Der Ball liegt auf Bs 25 und Team B begeht an Bs 5 eine DPB. Hier wird, im Gegensatz zu den anderen Fouls, die Distanz zur Endzone nicht halbiert, sondern es werden die vollen 15 Meter abgeschritten. Eine weitere Besonderheit bei der Strafdurchführung bei der DPB ist die "17 & 2 Regelung". Wenn der Snap auf oder innerhalb Bs 17 liegt und das Foul findet innerhalb von Bs 2 oder innerhalb der Endzonde statt, erhält die Offense einen neuen ersten Versuch an Bs 2. Sollte der Ball auf oder innerhalb von Bs 2 liegen, wird die Distanz zur Endzone halbiert.

Kategorien für DPB

  • Früher Kontakt / Nicht den Ball spielen (Early Contact / Not playing the ball)
Der Klassiker der DPB. Der Verteidiger spielt nicht den Ball und initiert Kontakt mit dem Receiver bevor der Ball da ist. Das bloße zum Ball schauen ist streng genommen nicht ausreichend um ein Foul zu verhindern. Man kann auch dann eine DPB begehen. Der Schlüssel zur Vermeidung des Fouls ist es den Ball zu spielen. Dann ist der frühe Kontakt kein Foul.
  • Durch den Rücken spielen (Playing through the back)
Ein Verteidiger spielt durch den Rücken des Receivers um zum Ball zu kommen und dieser Kontakt ist zu früh.
  • Greifen und behindern (Grab & restrict)
Durch ergreifen des Arms / der Arme oder des Körpers des Gegners um ihm die Möglichkeit zu nehmen den Pass zu fangen
  • Arm bar
Durch ausstrecken eines Armes vor dem Körper des Receivers wird der Spieler daran gehindert den Pass zu erreichen. Dabei ist egal ob der Ball gespielt wird oder nicht.
  • Weg abschneiden (Cut off)
Dem Passempfänger den Weg abschneiden oder ihm durch Kontakt von seinem Weg abzubringen und dabei nicht den Ball zu spielen.
  • Einhaken und drehen (Hook & restrict)
Ein Verteidiger ergreift auf der einen Seite einen Passempfänger, versucht auf der anderen Seite den Ball zu erreichen und dadurch dreht sich der Spieler bevor der Ball ankommt.

Es ist keine DPB wenn:

  • Wenn zwei oder berechtigte Spieler versuchen den Pass zu erreichen und es dazu zum Kontakt kommt.
  • Wenn ein potentieller Team A Kicker in einer Scrimmage Kick Formation einen Punt simuliert indem er einen hohen Pass wirft, ist ein Kontakt durch einen Team B Spieler keine DPB

Allgemeines zur Passbehinderung

Im folgenden wird versucht auf ein paar bereits angesprochene Dinge näher einzugehen.

Für eine Passbehinderung muss ein legaler Vorwärtspass geworfen werden. Sollte der Pass also illegal sein, weil es z.B. der zweite Vorwärtspass ist oder der Passwerfer bereits die neutrale Zone überquert hat, gibt es kein Foul für Passbehinderung.

Sollte der Pass die neutrale Zone nicht überqueren oder der Kontakt hinter der neutralen Zone sein gibt es auch kein Passbehinderung. Es kann jedoch ein anderes Foul, wie z.B. Halten vorliegen.

Wie bereits erwähnt reicht es nicht aus zum Ball zum schauen. Ein Spieler kann zum Ball schauen und dennoch den Gegner wegdrücken. Versucht er jedoch den Ball zu erreichen und es kommt zum Kontakt ist das kein Foul.

Manchmal kann es bei voller Geschwindigkeit sehr schwer sein wirklich zu erkennen, ob der Kontakt vor oder nach der Ankunft des Passes passiert. In solchen Fällen spricht man von Bang-Bang und die Schiedsrichter sollten keine Flagge für eine Pass Interference werfen.

Zusätzlich kann statt einer Passbehinderung ein Persönliches Foul vorliegen. Das ist z.B. der Fall, wenn ein Verteidiger tacklet oder hittet, obwohl klar zu erkennen ist, dass der Pass nicht gefangen wurde oder für den Empfänger nicht fangbar ist.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, ob ein Pass fangbar war. Ein nicht fangbarer Pass bedeutet nach der Philosophie, dass der Pass schon sehr weit weg sein muss, um als nicht fangbar gewertet zu werden. Selbst wenn der Ball 2 Meter im Aus landet kann das immer noch als fangbar gewertet werden.

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